A

    Aktive

    So nennt man diejenigen, die auf der Bühne stehen und reden, singen oder tanzen.

    Altweiberfastnacht

    Eigentlich nur „Weiberfastnacht“, die ursprünglich ab Bingen rheinaufwärts keine Tradition hatte, vor wenigen Jahren aber auch in Mainz am Donnerstag vor Fastnacht „eingeführt“ wurde.

    Aschermittwoch

     „Am Aschermittwoch ist alles vorbei!“ In der Tat! Dieser 46. Tag vor dem Osterfest ist der Beginn der Fastenzeit, an dem die katholische Kirche mit dem Aschenkreuz die Gläubigen an ihre eigene Endlichkeit erinnert: Mementomori! – „Denke daran, dass Du sterblich bist“. Dieser Tag hat mit der Zeit
    Rituale wie z.B. Heringsessen, Beerdigung der Fastnacht und Geldbeutelauswaschen ins Leben gerufen, die jedes Jahr zelebriert werden. 

B

    Bajazz

    Der Baja(zz)ss mit der Laterne ist die Symbolfigur des MCV. Die Symbolfigur präsentiert üblicherweise den klassischen zeitkritischen Versvortrag.

    Ballett

    Bis zum Zweiten Weltkrieg beschränkte sich die Ballettdarbietung zumeist auf die Fastnachtsposse und die Maskenbälle. Als eigener Programmpunkt innerhalb der Sitzungsdramaturgie, wo das Ballett die Reihe von Vorträgen unterbrechen und dem Auge des Sitzungsbesuchers etwas bieten sollte, kam erst in den 20er Jahren des 20 Jhs. zum tragen. Wobei bis in die 80er Jahre des 20. Jhs. der Gardetanz närrische Akzente setzte und erst später zur Unterhaltung der Gäste der “Showtanz“ auf die Bühne kam.

    Bund Deutscher Karneval (BDK)

    Vereinigung zur Pflege fastnachtlicher Bräuche. Der BDK besteht aus 35 Regionalverbänden bzw. Fachausschüssen mit über 5.000 Vereinen und Gesellschaften. Er wurde am 24. Oktober 1953 im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz wiedergegründet (Erstgründung 1937).

    Bütt

    Ihrer Herkunft nach, ist die Bütt ein halbes, nach hinten geöffnetes Weinfass. Im Laufe der Zeit hat man der Bütt das Aussehen einer Eule gegeben. Die Eule ist zum einen der Vogel der Weisheit, zum anderen das Markenzeichen für die Narrenfigur "Till Eulenspiegel". Eine andere Bezeichnung für die Bütt ist die „närrische
    Rostra“.

    Büttenrede

    Das ist eine vorgetragene Rede. Sie ist häufig gereimt und wird von der Bütt aus im lokalen Dialekt vorgetragen, gerne auch als Versprecher mit Witz. Der Kokolores-Vortrag dient der Unterhaltung des Publikums und greift Alltagssituationen satirisch auf. Der politisch-literarische Vortrag versteht sich stets als
    "gekonnte Kritik"; mehr als reines Politisieren.

C

    Cape

    ärmelloser Umhang an der Uniformjacke. Dieser verläuft meist über einen Schulterbereich (rechts oder links). Manche Vereine veredeln den Rand mit weißem Pelz o.ä..

D

    E

      Eichenlaub

      symbolischer Schmuck für Treue, Ehre und Standhaftigkeit. Ist auch heute noch ein Teil der Uniform.

      Eskorte

      Eine Abordnung von Gardisten, die das Komitee zu Beginn einer Sitzung auf die Bühne begleiten und am Ende der Sitzung wieder abholen. Sie gestaltet das bunte Bild auf der Bühne mit.

    F

      Feldapotheke

      In diesem Fahrzeug wird an den Fastnachtstagen die Verpflegung für die Garde transportiert. 

    G

      Gardemarsch

      Beim Militär hatte früher jeder seinen eigenen Regimentsmarsch – heute haben die Garden ihren eigenen Gardemarsch. Bei der Mainzer Freischützen Garde ist das der „Waidmannsheil“.

      Garden

      Die Garden sind ursprünglich als Persiflage auf das Militär entstanden. Die Uniformen, die Dienstränge und das Zeremoniell nehmen militärisches Gehabe auf die Schippe: vom einfachen Soldaten bis zum General, vom morgendlichen Appell bis zum abendlichen Zapfenstreich, von der Rekrutenvereidigung
      über Regimentsfahnen bis zur Militärmusik, vom Feldlager bis zur Abhaltung von Paraden. Die Garden hatten früher eine wichtige Ordnungsfunktion und sind bis heute mit den Musik- und Fanfarenzügen ein tragender Bestandteil der Straßenfastnacht.

    H

      Helau

      Ursprünglich verlieh man in Mainz närrischer Begeisterung durch “Hoch”- oder “Hurra”-Rufe Ausdruck, praktisch jeder, wie und was er wollte. 1934 brachten Delegationen von Mainzer Vereinen vom Besuch in Düsseldorf den dort üblichen närrischen Schlachtruf “Helau” mit. 

    I

      J

        Jabot

        Das weiße Jabot (Teil der Uniform) besteht aus einem feingewebten Spitzenstoff und ist mit einem Trägerstoff vernäht. Das Lätzchen wird mit einem Gummiband um den Kragen der Uniformjacke gelegt worauf die Orden liegen. 

      K

        Kadett

        Kommt im Ursprung aus dem französischen „le cadet“ und bedeutet “der Jüngere/Jüngste“. Das sind die jüngsten Gardisten (Kinder) in der Garde.

        Komitee

        Ein anderes Wort ist der Elferrat. Die elf Komiteeter/innen haben ihren Platz auf der närrischen Regierungsbank – während der Sitzung – auf der Bühne.

        Koppel

        Seinen Ursprung hat der Gürtel „die Koppel“ einer Uniform aus dem Militär und wird mit dem Koppelschloss, eine aus Metall gefertigte Schließe, verschlossen. Das ist heute ebenfalls ein Teil der Uniform.

      L

        M

          Mainzer Fastnacht eG

          Am 16. November 2015 wurde die Mainzer Fastnacht Genossenschaft gegründet. Durch den genossenschaftlichen Zusammenschluss zur Mainzer Fastnacht eG, sollen gemeinsame Ziele repräsentiert und Synergien geschaffen werden, ohne dabei hierarchische Strukturen zu fördern. Zweck der Mainzer Fastnacht eG ist die Förderung des karnevalistischen Brauchtums in der Fastnachtshochburg Mainz und der sogenannten AKK-Gemeinden und damit die Förderung der kulturellen und sozialen Belange der Mitglieder. Hinter diesem Zweck steckt das Ziel, die Marke Mainzer Fastnacht bundesweit bekannt zu machen.

          Marketenderin

          Der Begriff Marketenderin kommt aus dem mittelalterlichen Militärwesen. Das waren weibliche Personen, die militärische Truppen begleiteten und Soldaten mit Waren und Dienstleistungen des täglichen, privaten Bedarfs versorgten. Heute sind das die weiblichen Mitglieder einer Garde.

          Mucker & Philister

          sind Miesepeter, Stimmungskiller und Nörgler.

        N

          Narrenkappe

          Mit der “Kapp” demonstrierten die Narren traditionell Außenstehenden ihre Gleichheit und Eintracht; gleiche Brüder – gleiche Kappe.

          Narrhalla

          Nennt man den Versammlungsort der Narren, Bsp. Räumlichkeiten, in der Sitzungen stattfinden. Den Namen „Narrhalla“ trägt aber auch die älteste noch existierende Narrenzeitung; gegr. 1841.

          Narrhallamarsch (Ritzamba)

          Der Narrhallamarsch hat keinen feststehenden Text; es spielt die Musik die zentrale Rolle und begleitet des Weiteren den Ein- und Ausmarsch der Büttenredner. Er ist bereits seit 1840 musikalischer Teil von allen Variationen des Fastnachtstreibens.

        O

          Orden

          Eines der Gründerziele war es, das lange Zeit dem Adel und dem Militär vorbehaltene Ordenswesen, zu persiflieren. Heute sehen Orden wieder aus wie Orden und sind teilweise sehr begehrte Schmuckstücke. Der aktive Narr bedauert, dass es Pseudo-Fastnachter gibt, die mit allen Tricks versuchen, so viele der begehrten Orden abzustauben wie möglich, ohne Nachweis fastnachtlichen Tuns und verurteilt dies, denn nur wer das Brauchtum Fastnacht durch persönlichen Einsatz unterstützt hat den Orden „verdient“. Deshalb bleibt der aktive Narr vom ideellen Wert seines redlich verdienten Ordens überzeugt.

        P

          Portepee

          Der Begriff bezieht sich auf die Tradition eine Schlaufe, Kordel oder ein Band am Degen zu tragen (Degenhalterung). Dieses Portepee legten sich die Schwertträger um das Handgelenk um sicherzustellen, dass es nicht verloren geht. Heute wird es überwiegend als Rangauszeichnung von Unteroffiziersdienstgraden (mit Portepee / ohne Portepee) eingesetzt.

          Protagonist

          Das ist der Held eines Werkes und die Hauptrolle in einer Erzählung – der Redner, Hauptdarsteller, der im Laufe seiner Erzählungen eine Entwicklung zum Positiven durchläuft. Er ist ein Vorkämpfer, Ideengeber und eine Leitfigur.

        Q

          R

            S

              Schützenschnur

              Die Idee einer Auszeichnung für besonders gute Schützen geht auf den preußischen König Friedrich Wilhelm I. zurück, wurde jedoch erst unter Kaiser Wilhelm II. als besondere Schießauszeichnung 1894 bei der gesamtdeutschen Armee eingeführt. Das Tragen der Schützenschnur an der Uniform war früher
              den Unteroffizier- und Mannschaftsdienstgraden vorbehalten. Die Schützenschnur ziert heute die Uniform als geflochtene Kordel in Silber oder Gold und kann von jedem Gardist käuflich erworben werden.

              Schwellkopp

              Ludwig Lipp (1877 – 1945), Sohn eines Mainzer Steinmetzen spezialisierte sich auf Theaterdekorationen aus Papiermaché und schuf in seiner Werkstatt den Schwellkopp, Dickkopp, Wirrkopp, Knallkopp und Quatschkopp. Vorbilder für die überdimensionalen Pappfiguren waren wohl die vom Karneval in Nizza oder solche aus Thüringen. Die “Määnzer Schwellköpp” haben Hals und Oberkörper und sind individuell gekleidet.

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                  Vierfarbbunt

                  Das sind die Fastnachtsfahnen in der Reihenfolge Rot, Weiß, Blau, Gelb. Nachweisbar schon seit 1838, aber oft noch in verschiedener Reihenfolge, im närrischen Einsatz. Wie die endgültige Farbkombination zustande kam ist bis heute unklar.

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